Sulzer Webmaschinen-Modell
Der Schweizer Firma Sulzer gelang in den frühen 1960er-Jahren die Entwicklung eines für die damalige Zeit revolutionären Webstuhls. Dieser hatte ein Projektil, das jeweils nur einen Schussfaden transportierte, der von einer viel größeren Spule gespeist werden konnte, so dass es eigentlich keine Stillstandszeiten wegen des Schussfadenwechsels gab. Hinzu kam die große Geschwindigkeit, mit der sich das Projektil bewegt. Die Schusszahlen ließen sich so auf 250 Schuss pro Minute steigern. Beim Bruch eines Kettfadens stellte sich die Maschine durch einen Kettfadenwächter für jeden einzelnen Kettfaden automatisch ab. So war es möglich, dass nun ein Weber zehn Webstühle alleine bedienen konnte.
Dies war ein gewaltiger Produktivitätssprung, der allerdings die Tuchfabrikation zu einem mehr und mehr kapitalintensiven Unterfangen wandelte. Diese Entwicklungen konnten viele der damaligen Aachener Tuchfabriken nicht mitgehen. Das wiederum hatte doppelte Folgen für den Arbeitsmarkt: Einerseits stellten viele Unternehmen ihre Produktion ein und gleichzeitig führte die Umstellung der Produktion in den verbleibenden Unternehmen zu einer deutlich verringerten Zahl der beschäftigten Weber bei gleichzeitiger massiver Ausweitung der Produktion durch die verbliebenen Unternehmen.Zur Vertiefung:
- Google-Suche: Die Sulzer Webmaschine
- YouTube: Die Technik der Webmaschinen – Sulzer-Rüti Technikforum Backnang