Spinnmaschine/Selfaktor

Dieser Selfaktor ist ein Fabrikat einer Maschinenfabrik aus dem Elsass. Die Maschine stammt aus einer Strumpfstrickerei in St. Cecile (Belgien) und wurde dort von Spinnereifachleuten demontiert, in hunderten von Einzelteilen nach Aachen gebracht und in monatelanger Arbeit wieder zusammengebaut.

Eigentlich scheint es gar nicht so kompliziert zu sein, aus dem gleichmäßigen Vorgarn das fertige Garn zu spinnen, doch selbst die Übertragung des vom Spinnrad bekannten Prozesses bis hin zu einem ausgereiften Selfaktor zog sich bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts hin. Beim Selfaktorspinnen handelt es sich um einen zweiphasigen Vorgang: Bei der Ausfahrt des Spinnwagens wird über die Spitze der Spindel dem Faden die Drehung verliehen und gleichzeitig werden die Fasern noch verzogen, so dass ein dünneres Garn entstehen kann, als wenn das Vorgarn in der ursprünglichen Dicke versponnen würde. Zur Veranschaulichung ist das Material auf dem linken Wagen entsprechend eingelegt. Auf der rechten Seite ist das Garn durch das Abklappen des Führungsdrahtes in die Position gebracht, die es bei der Einfahrt des Wagens und dem Aufwickeln des fertigen Garns hat.