Vom Schafvlies zur Wolle

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Die Qualität des traditionellen Rohstoffs der Aachener Tuche – die Schafwolle - ist von entscheidender Bedeutung. In vorindustrieller Zeit kam die beste Wolle aus England. Sie bildete den Rohstoff für die begehrten flandrischen Tuche. Abgelöst wurden diese Wollqualitäten von „spanischer Wolle“, der Wolle des Merinoschafs, die fein und dicht gekräuselt ist. Gegenwärtig sind Australien und Südafrika die dominierenden Wollproduzenten für Merinowolle. Eine besondere Eigenschaft der Wolle ist, dass sie bis zu 18 % Wasser aufnehmen kann, ohne sich feucht anzufühlen, was – wie man sich vorstellen kann – für den Wollhandel besondere Probleme aufwirft, denn wer will für Wasser den Preis für Wolle zahlen. Dieses Problem wurde mit der Schaffung des Warenprüfamtes behoben.

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Schafe werden in einem Stück geschoren, so dass sich ein zusammenhängendes Vlies ergibt, das vor dem Waschen in unterschiedliche Qualitäten sortiert wird. Bis zu 50 % des Gewichtes eines Vlieses bestehen aus Wollfett, einem begehrten Rohstoff, und aus Schmutz. Das Waschen der Wolle erforderte viel Wasser und erfolgte meist in Verviers, denn das Wasser der Aachener Bäche reichte dazu nicht aus. Unser Vlies eines irischen Schafes ist allerdings von minderer Qualität.

Zur Vertiefung/mögliche Aufgaben:
  • Wikipedia-Artikel zu „Schafwolle“ und „Merinoschaf“
  • Referat/Präsentation: Über das Schaf und die Schafwolle
  • Aufgaben: Ermittle
  • welche Produkte aus Schafwolle hergestellt werden (mind. 5 nennen),
  • welche Produkte aus Wollfett hergestellt werden,
  • was Lanolin ist und wofür es oft verwendet wird.