Die Aachener Sage um Gräfin Mobesin
Eine Hexe und ihr Hexenkessel. Radierung von Jan van de Velde aus dem Jahr 1626.
Quelle: A witch at her cauldron surrounded by beasts. Etching by J. van de Velde II, 1626. von Jan van de Velde - 1626 - Wellcome Collection, United Kingdom - CC BY.
Quelle: A witch at her cauldron surrounded by beasts. Etching by J. van de Velde II, 1626. von Jan van de Velde - 1626 - Wellcome Collection, United Kingdom - CC BY.
In Aachen lebte einst am Hirschgraben eine Frau, man nannte sie die Gräfin Mobesin. Niemand wusste, woher sie gekommen war oder wieso sie so reich war. Sie ging nicht in die Kirche und nahm an keinen Feierlichkeiten in der Stadt teil. Die Fensterläden ihres Hauses waren immer verschlossen und man sah keine Seele bei ihr ein- und ausgehen. Doch Nachts nahm die Gräfin Katzengestalt an, um mit den anderen Hexen zu tanzen. Einmal kamen Handwerker zum Haus, um das Dach zu reparieren. Sie hatten Angst vor dem Haus der Gräfin, weil ihre schwarze Katze die Handwerker bei ihrer Arbeit störte und ihnen absichtlich Schmerzen zufügte, wenn sie nicht gut oder schnell genug arbeiteten. Der Dachdecker hatte schnell genug von der unheimlichen Katze und wehrte sich: Er schlug mit einem Hammer nach ihr und trennte drei Zehen der Pfote ab. Zum Schrecken der meisten Aachener sprach sich schnell herum, dass der Gräfin Mobesin seit diesem Tag drei Finger an der Hand fehlten. Nun hatte man den Beweis: Gräfin Mobesin war eine Hexe!