/images/grashaus/articles/cornwall2.jpgDas Wappen Richard von Cornwalls. Gezeichnet von seinem Zeitgenossen Matthew Paris.
Quelle: Taken from the Book of Additions, British Library Cotton MS Nero D I, fol 171v; cf - Wiki Commons

Eine Schlüsselfigur der europäischen Geschichte

Zu Richards Lebzeiten waren Begriffe wie “Demokratie” oder “vereintes Europa” noch weniger bedeutend als in der heutigen Zeit. Doch kann man sagen, dass seine Anerkennung des Stadtrats die Entwicklung demokratischer Strukturen in Aachen gefördert hat. Während er als Stadtherr den Aachenern zuvor jede seiner Entscheidungen aufzwingen konnte, hatten die Bürger der Stadt ab 1266 die Möglichkeit, über den Stadtrat viele lokale Entscheidungen selbst zu treffen. Das Rathaus war eine Repräsentation der Selbstverwaltung und sollte dementsprechend imposant aussehen. Der wichtigste Raum im Rathaus war der Versammlungssaal, hier traf man sich und diskutierte die Belange der Stadt. Historiker sagen, dass Richard von Cornwall eine der Schlüsselfiguren der europäischen Geschichte des 13. Jahrhunderts war. Er war der einzige Engländer, der je auf dem römisch-deutschen Thron gesessen hat. Sein Karriereweg führte ihn von England zuerst nach Frankreich, dort kannte man ihn als Graf von Poitou. Nach dem Tod seiner geliebten Frau reiste er als Anführer des “Kreuzzugs der Barone” in den Nahen Osten. Anschließend wurde er in Deutschland zum römisch-deutscher König gewählt. Nach der Krönung ging er wieder zurück in seine Heimat England. Auch wenn ein geeintes Europa zu seinen Lebzeiten noch in weiter Ferne war, wusste er um die Bedeutung der Verständigung zwischen den verschiedenen Ländern.
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Die Bedeutung der Europäischen Union und ihre aktuellen Herausforderungen sind Teile der Workshops im heutigen Lernort “Grashaus”.