Stopftisch
Jede der großen Aachener Tuchfabriken beschäftigte in der Stopferei eine große Zahl gut ausgebildeter Stopferinnen, die Webfehler, Garnunebenheiten und Knoten unsichtbar machten. Trotz ihrer Qualifikation wurden sie in Leichtlohngruppen eingestuft und somit schlechter bezahlt als männliche Kollegen. Dieser kleinere Stopftisch war auch für die häufig genutzte Heimarbeit geeignet.Im Zuge der Weiterentwicklung von Garnqualitäten und Verbesserungen der maschinellen Anlagen konnten Fehler zunehmend bereits in der Produktion minimiert werden, so dass dieser Beruf weitgehend verschwand. Auch aus Kostengründen wurde es günstiger Fehler zu markieren statt zu reparieren.Die Arbeitsatmosphäre in der Stopferei war meist heiter und entspannt, ein Radio lieferte entspannende Hintergrundgrundmusik. In früheren Zeiten wurde eine Stopferin zum Vorlesen freigestellt, was auch einen wichtigen Beitrag zur Bildung lieferte.
Ein weiterer Beruf im Zusammenhang mit der Tuchproduktion ist nahezu verschwunden: Der Beruf des Debarierers. Seine Arbeit bestand darin, farbliche Abweichungen auszubessern, meist wenn ein Fehler in der fertig konfektionierten Ware sichtbar wurde.
- Ermittle, welche historischen und aktuellen Beispiele von Heimarbeit es gibt.
- Überlege, welche Probleme bei Heimarbeit entstanden bzw. entstehen. Wie sehen die aktuellen Formen aus? Welche Vor- und Nachteile sind mit Home-Office verbunden?