Walkmaschine Hemmer

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Die Ausrüstung der fertig gewebten Tuche war eine in Aachen hochentwickelte Kunst, denn der „Griff“ der Ware nach dem Weben ist noch hart, das Warenbild oft noch löchrig. Das Waschen der Ware in speziellen Tuchwaschmaschinen, wie sie zum Beispiel die Aachener Maschinenfabrik Hemmer anbot, war eine Selbstverständlichkeit. Ein Seitenteil einer solchen massiven Waschmaschine befindet sich an der Außenseite der Halle.

Viele Tuche wurden allerdings auch gewalkt, in vorindustrieller Zeit in Walkmühlen. Dort bearbeiteten Walkhämmer die in hölzernen Bottichen in Lauge liegenden Tuche. Bei neueren Walkmaschinen quetschen Walzen die Tuche durch sog. Stauchkanäle. Dies hat einen ähnlichen Effekt.

Die in der Ausstellung stehende schwere Walkmaschine war bis in die 2000er-Jahre bei der Firma „Heimbach Specialities“ in Kelmis im Einsatz. Ein dort hergestelltes Rundgewebe als Ausgangsmaterial im Vergleich zu dem schweren Filz als Ergebnis des Walkens zeigt, welche Veränderungen sich mit diesem Arbeitsschritt erzielen lassen. Mit Kraft, Wärme und Seife wird Wolle zu Filz verdichtet, wie es auch in Haushaltswaschmaschinen mit Wollartikeln bei Verwendung eines zu intensiven Programms passieren kann.

Am Eingang zu unserem Lager steht übrigens eine kleinere Hemmer-Walke, die für Tuchmuster verwendet wurde.