Das Scheren der Tuche
Schermaschine
Viele Tuche werden bis heute geschoren. Dies bedeutet, dass abstehende Fasern von der Tuchoberfläche abgeschoren, d.h. abgeschnitten werden.
Diese Schermaschine stammt aus der Produktion der auch heute noch erfolgreichen Aachener Maschinenfabrik Neumann & Esser. Sie löste die vorindustrielle, mühselige Arbeit mit den alten schweren Scheren ab. Dies wurde durch die von einer Walze umwickelten Schermesser möglich, die von den ältesten Schermesserfabriken des Kontinents, Heusch und Schlenter & Co. in Aachen produziert wurden. Beiden Firmen gelang es ihre Existenz bis heute mit innovativen Produktentwicklungen zu sichern. Die Schermaschine zeigt, welch deutlicher Produktivitätsfortschritt zwischen dem Scheren mit Handscheren und dem Scheren mit entsprechenden Maschinen erzielt wurde.
Abguss einer Brunnenfigur zum Beruf des Tuchscherers
Vor der Schermaschine befindet sich die Skulptur der Figur des Scherers mit seiner großen Tuchschere, wie er die Oberfläche eines Tuches bearbeitet. Tuchscherer waren in vorindustrieller Zeit die bestbezahlten Arbeiter. Ein gleichmäßiges Warenbild war maßgeblich von der Geschicklichkeit des Tuchscherers abhängig.
• Aufstände der Scherer in Eupen, Verviers und Aachen (1830)