19: Zwirnmaschinen
Durch das Zwirnen des Garns wird der neue Faden gleichmäßiger und haltbarer als ein doppelt so dick ausgesponnenes einfaches Garn. Zwirnen bedeutet das Verdrehen mehrerer Garnfäden miteinander. Neben der höheren Haltbarkeit sind aber auch die Optik und verbesserte Trageeigenschaften Kriterien für diesen zusätzlichen Arbeitsgang. Die Funktionsweise der Maschine entspricht dem Spinnen auf einer Ringspinnmaschine. Das bloße Doppeln von Garnen ohne Drehung bezeichnet man als „fachen“, was an der kleinen einzeln stehenden Maschine vorgeführt werden kann. Wie beim Spinnen unterscheidet man nach der Drehrichtung S- oder Z-Garn bzw. Zwirn, was bei der Kombination im fertigen Tuch (wie bei Krepp oder Georgette) der Ware einen besonderen Griff verleiht. Möglich sind aber auch Effektzwirne wie Bouclé, Loop, Frottée, Ondé.
Ausliegende Zwirnproben zeigen zudem, welche Effekte mit unterschiedlich farbigen Garnen zu erzeugen sind.
Unsere Zwirnmaschine der Firma Hamel ist ein Geschenk der Vereinigung der Unternehmer-verbände. Sie diente zuletzt der Lehrlingsausbildung an der technischen Berufsschule und stand vorher in der Textilingenieurschule am Boxgraben. Auch diese Maschine ist ein um viele Zwirnstellen verkürztes Exemplar.