18: Autoconer

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Mit der Entwicklung des Autoconers gelang der 1884 gegründeten Maschinenfabrik Schlafhorst aus Mönchengladbach in den 1960er Jahren die Entwicklung einer Spulmaschine, die sich zum Standard entwickelte und Schlafhorst (wie zuvor Sulzer bei den Webmaschinen) in diesem Segment zum Weltmarktführer machte. Dieser Maschine gelang es beim Spulen Ungleichmäßigkeiten des Garnes, also Verdickungen und zu dünne Stellen zu entdecken und herauszuschneiden. Dann wurden die Fadenenden angesaugt und automatisch zu einem Standardknoten verknotet. Dadurch gelang es kostspielige Fadenbrüche beim Weben zu vermeiden und Ungleichmäßigkeiten im Warenbild und den Arbeitsaufwand der Stopferinnen bei der Beseitigung von Fehlern zu vermindern. In der weiteren Entwicklung gelang es sogar noch Knoten dadurch zu vermeiden, dass die Fadenenden aufgezwirbelt wurden um sie unsichtbar wieder zu verspinnen.

Dass selbst ein solcher technologischer Vorsprung nicht die dauerhafte Existenz eines Unternehmens sichern kann, belegen verschiedene Firmengeschichten des Textilmaschinen-baus. In kleinerem Ausmaß traf der Wandel der Märkte auch Aachener Textilmaschinen-unternehmen wie Krantz, Hemmer und Hautermans, während innovative Unternehmen wie Neumann & Esser, Talbot und Fecken-Kirfel sich mit gänzlich neuen Produkten am Markt behaupten konnten. Die Firma Schlafhorst blieb nicht von den Krisen der Textilindustrie verschont und musste seine Selbständigkeit aufgeben. Viele Arbeitnehmer wurden entlassen, aber das Unternehmen überlebte mit Hilfe eines neuen, chinesischen Eigentümers.

  • Stichwörter: Globalisierung, De-Globalisierung, Lieferketten, Lieferkettengesetz
  • Diskutiert das Spannungsfeld von Globalisierung und aktuellen Decouplings-bestrebungen mancher Länder.