Neue Pläne für ein altes Gebäude

Unter dem Titel “Das neu errichtete Archiv- und Bibliotheksgebäude der Stadt Aachen” legte Joseph Laurent im Jahr 1886 seine Entwürfe für das Grashaus vor. Vom ursprünglichen Bau erhalten war nur noch die Fassade des Gebäudes mit den zugemauerten Fenstern. Im unteren Bereich waren die Gefängnismauern mit ihren Gewölben noch erkennbar. Schlussendlich fand kein Umbau des bisherigen Grashauses statt, sondern eher ein Neubau.

Abgesehen von der Fassade des Grashauses, wurde der gesamte Baubestand abgetragen und ein neues Gebäude errichtet. Als Sohn eines Archivars wusste der Architekt des neuen Grashauses um die Wichtigkeit des Erhalts von alten Schriften und Urkunden und so wurde entschieden, das Stadtarchiv in die Räumlichkeiten des Grashauses zu verlegen.

1897 wurde das neue Stadtarchiv schließlich eröffnet. Im Obergeschoss wurde der Urkundensaal eingerichtet, der mit reichen Wandmalereien verziert wurde. Die Holzdecke, die Möbel des Urkundensaals und die Wandbemalung verschlangen die Hälfte der Baukosten des neuen Archivs. Der Lesesaal im Ober- und die sogenannte Kapelle als Aktenraum im Untergeschoss rundeten die Räumlichkeiten des Archivs ab.